
Die Gruppe von Unterstützer*innen wächst! Die Wissenschaftler*innen unserers Netzwerks stellen nicht nur ihre Daten zur Verfügung, sondern erheben auch ihre unabhängige Stimme und setzen sich so aktiv für den Schutz der Flüsse ein.
Die Parlamentswahlen in Albanien sind vorüber, doch der Kampf für die Vjosa, Europas letzten großen Wildfluss, geht weiter. In den vergangenen Monaten hat die Unterstützung für den Schutz der Vjosa erheblich zugenommen, sowohl in Albanien als auch in anderen europäischen Ländern und weltweit. Das führte dazu, dass die Regierung unter Edi Rama im März einer Ausweisung der Vjosa als „Naturpark“ zugestimmt hat – eine sehr schwache Schutzkategorie, aber immerhin ein erster Schritt.
Umweltzerstörende Projekte wie Wasserkraftwerke, Ölbohrungen an den Flussufern oder Hotelkomplexe samt Flughafen im Bereich der Flussmündung würden durch einen Naturpark aber nicht abgewendet. So hat etwa der Ölkonzern Shell seine Suche nach Öl und Gas in der Region bereits begonnen. Es ist offenkundig, dass eine Ausweisung als Naturpark die Vjosa nicht vor diesen umweltzerstörenden Aktivitäten schützen kann.
Der Vjosa-Nationalpark wäre der ersten Wildfluss-Nationalpark Europas und als solcher von gesamteuropäischer Bedeutung. Fotos: Berlin © Paul Buske; Paris © Sébastien Champeaux; Tirana © Adrian Guri; Brüssel © Alexander Louvet
Um den Fluss wirklich langfristig zu schützen und sein Ökotourismus-Potential auszuschöpfen, muss die Regierung das Gebiet nach den besten internationalen Standards schützen und als Europas ersten Wildfluss-Nationalpark ausweisen.
„Die Kategorien ‚Naturpark‘ und ‚Nationalpark‘ klingen zwar sehr ähnlich, könnten aber in ihrer Schutzwirkung nicht unterschiedlicher sein“, betont Olsi Nika, Geschäftsführer von EcoAlbania. „Nur ein Nationalpark bietet den rechtlichen Rahmen, um dieses fantastische Ökosystem vor zerstörerischen Eingriffen zu bewahren.“
Die Buchstaben sind bereits im Vjosa-Tal unterwegs. Fotos: Gjirokastra © Bjant Çami; Tepelena and Permet © Adrian Guri
Gemeinsam mit unseren Partnern appellieren wir daher dringend an die künftige Regierung Albaniens, rasch die nächsten Schritte zu setzen, um den Schutz der Vjosa wirksam zu verankern und
Die Bevölkerung Albaniens, nationale und internationale Wissenschaftler*Innen sowie Umweltschutzorganisationen stehen bereit, um die künftige albanische Regierung dabei zu unterstützen, diesen Naturschatz des Landes zu bewahren und einen Nationalpark in die Realität umzusetzen.
„Die neue Regierung muss den Schutz von Albaniens kostbarer Natur in ihren Prioritäten weit nach oben rücken und dabei mit der Vjosa beginnen. Ohne angemessenen Schutz würde das Gebiet durch den unkontrollierten Ausbau von Hotelkomplexen in der Deltaregion, Staudämmen im Mittellauf und Ölbohrungen im Oberlauf ‚aufgefressen‘. Daher werden wir den Kampf für die Vjosa fortsetzen, bis sie als Nationalpark unter Schutz steht“, bekräftigt Riverwatch-Geschäftsführer Ulrich Eichelmann.
Unterstützung für den Vjosa-Nationalpark kommt aus der ganzen Welt. Fotos: Pristina © Fitore Pacolli; New York © Shona Quinn; Snowdonia NP, UK © Dan Yates; Bergen © Siddharth; Mumbai © Marianne; Vancouver © David Stein
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