Musik für lebendige Flüsse und gegen Dämme: Hunderte beim Konzert für Balkanflüsse

++ Die populären Musiker Rambo Amadeus, Eda Zari, Damir Imamovic and Tamara Obrovac singen in Sarajevo gegen den Wasserkraft-Tsunami auf dem Balkan an ++

 

Gemeinsame Performance aller Künstler zum Abschluss des Balkan Rivers Konzerts. © Nick St. OeggerSarajevo, Wien, Radolfzell, 30. September 2018.  Hunderte Menschen erhoben ihre Stimme beim Konzert für die Balkanflüsse in Sarajevos Stadtzentrum am Samstag, 30. September. Sie sangen gemeinsam mit den populären Musikern Rambo Amadeus (Montenegro), Eda Zari (Albanien), Tamara Obrovac (Kroatien), und Damir Imamovic (Bosnien-Herzegowina) um auf die massive Zerstörung der Flüsse auf dem ganzen Balkan aufmerksam zu machen. Die Flüsse in Südosteuropa sind einer ernsten Bedrohung ausgesetzt, verpackt als grüne und nachhaltige Energie: etwa 3.000 Wasserkraftprojekte sind gegenwärtig zwischen Slowenien und Griechenland geplant oder schon im Bau und diese gefährden Europas schönste und vor allem noch intakte Flüsse.

Die Musiker, alle aus unterschiedlichen Ländern der Balkanregion, zeigten eine geeinte Front – der Wasserkraftwahn ist ein Problem in ganz Südosteuropa. Die Sängerin Tamara Obrovac betonte: „Eine der wichtigsten Ressourcen und Lebensgrundlage auf der Erde ist das Wasser. Lasst uns gemeinsam den Quell des Lebens schützen, bevor es zu spät ist.“

Die fantastische Tamara Obrovac (Kroatien) eröffnete das Konzert zur Rettung der Flüsse. © Nick St. Oegger Hunderte Menschen besuchten das Konzert für die Flüsse des Balkans. © Nick St. Oegger

“Heute Abend bringen wir all die Stimmen der albanischen Künstler und Aktivisten nach Sarajevo, die seit Jahren protestieren und die Zerstörung von Flüssen wie Vjosa und Valbona bekämpfen“, sagte Sängerin Eda Zari.

Die großartige Eda Zari mit ihrer Band, darunter der weltbekannte Perkussionist Rhani Krija. © Nick St. Oegger Weltbekannte Perkussionist Rhani Krija. © Sulejman Mulaomerovic

Während seiner mitreißenden Performance und unter dem Applaus des Publikums zerstörte Rambo Amadeus, einer der populärsten Musiker auf dem Balkan, einen symbolischen Damm mit einem Schlagbohrer. Eine starke Message in Richtung der Investoren und der Banken, die den Goldrausch auf dem Balkan finanzieren. „Ich habe an vielen Orten auf dem Balkan gesehen, dass ganze Flüsse abgeschnitten werden und das Wasser in die Rohre abgeleitet wird. Der Fluss bleibt zurück, ohne Leben.“

Musiker Rambo Amadeus bei der symbolischen Zerstörung eines Staudammes. © Nick St. Oegger Das Konzert stand unter dem Motto: „Save Balkan Rivers - Stop the Dams“. © Nick St. Oegger

Damir Imamovic fügt hinzu: “Es ist vielleicht seltsam für die Menschen, die nach uns kommen, dass Künstler auf die Relevanz von natürlichen Ressourcen aufmerksam machen. Aber auch sie werden vermutlich genau wie wir um diese Aufmerksamkeit für Dinge kämpfen müssen, die eigentlich universal-menschlich sein müssten.“

Der beliebte bosnische Künstler Damir Imamovic aus Sarajevo. © Nick St. Oegger Ulrich Eichelmann (Riverwatch, Austria) und Natasa Crnkovic (Center for Environment, Bosnien-Herzegowina) sprechen über die drohende Zerstörung der Flüsse am Balkan durch die Wasserkraft. © Nick St. Oegger

Das Konzert für Balkanflüsse ist Teil der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europa“ und war zudem das große Finale des ersten Europäischen Flussgipfels, der von 27. bis 29. September in Sarajevo stattfand. Über 200 Aktivisten, Wissenschaftler und Flussliebhaber aus der ganzen Welt teilten dort ihre Ansätze und Ideen für den Kampf für freifließende Flüsse.

 

Hintergrundinformation

  • Kampagne zur Rettung der Balkanflüsse: Ungefähr 3.000 neue Wasserkraftwerke sind derzeit auf dem Balkan in Planung oder im Bau. Um dieser Welle der Zerstörung entgegenzutreten, haben EuroNatur und Riverwatch zusammen mit lokalen Partnern in den Balkanländern die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ ins Leben gerufen.
  • Das Balkan Rivers Konzert wurde unterstützt von der Manfred-Hermsen-Stiftung, einer Umweltstiftung mit Sitz in Bremen und langjährigem Partner in der „Save the Blue Heart of Europe“ Kampagne.

 

 

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