
Die Gruppe von Unterstützern wächst! KünstlerInnen erheben ihre Stimme gegen die Totalzerstörung der Balkanflüsse - sie wollen sie geschützt statt verbaut sehen.
Gemeinsame Presseinformation von Riverwatch, EuroNatur und der Slovenian Native Fish Society
++ Wasserkraftprojekt in Slowenien ist rechtswidrig und bedroht seltene Arten ++
++ Internationale und slowenische NGOs fordern Umweltministerin auf, das Projekt abzulehnen - NGOs bereiten EU-Beschwerde vor ++
Brežice, 8.10.2015. Nationale und internationale Naturschutzverbände sowie Experten forderten heute die slowenische Umweltministerin Irena Majcen auf, dem an der Save geplanten Wasserkraftwerk Mokrice wegen erheblicher Planungs- und Verfahrensfehler die Genehmigung zu verweigern. Diese Fehler hätten schwerwiegende Auswirkungen auf Flora und Fauna der Save.
"Das Projekt ist widerrechtlich und würde für viele Fischarten das Aus bedeuten. Wir haben im Rahmen des laufenden UVP-Verfahrens den slowenischen Behörden unsere Kritik und Argumente auf 18 Seiten übermittelt ", so Boštjan Lipnik von der slowenischen Native Fish Society. Das zur Zeit laufende Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) basiere auf äußerst mangelhaften Untersuchungen mit falschen Schlussfolgerungen und widerspreche slowenischem Recht und EU-Vorgaben, so die Umweltverbände.
Im Frühjahr 2015 kam eine Gutachterin im Rahmen der UVP für den Staudamm Mokrice zu dem Ergebnis, das Projekt sei nicht umweltverträglich und der Bau daher zu verweigern. Doch der Projektwerber HESS (Hidroelektrarne na Spodnji Savi) beauftragte umgehend einen neuen Gutachter. Der kam dann zu einem gegenteiligen Befund, obwohl sich am Projekt nichts geändert hatte. Derzeit liegt dieses Gutachten den slowenischen Behörden zur Beurteilung vor. Politisch zuständig ist die Umweltministerin Irena Majcen.
"Wir werden gegen dieses Projekt auch eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission einbringen, weil es eindeutig den Vorgaben der EU widerspricht," sagt Neža Posnjak, Koordinatorin der Kampagne "Rettet das Blaue Herz Europas" in Slowenien.
Nach aktuellen Untersuchungen von Riverwatch und EuroNatur stehen 47 Prozent aller Wasserkraftwerke des Balkans in Slowenien, nämlich 336 von insgesamt 714 Anlagen, die zwischen Slowenien und Albanien in Betrieb sind. Doch damit nicht genug: In Slowenien gibt es Planungen für 181 neue Wasserkraftwerke. Praktisch jeder Fluss und jeder Bach soll gestaut werden. Die Auseinandersetzung um den Staudamm Mokrice ist deshalb nicht nur für die Zukunft der Save wichtig, sondern entscheidend für alle Flüsse Sloweniens.
"Wenn die Planungen und behördlichen Verfahren für diese Wasserkraftwerke in Zukunft genauso fehlerhaft und ignorant durchgeführt werden wie bei Mokrice, dann ist in diesem schönen Land bald kein Fluss mehr übrig. Wir müssen den Staudammwahn der slowenischen Wasserkraftlobby stoppen", fordert Ulrich Eichelmann von Riverwatch.
Die Umweltverträglichkeit ist aus folgenden Gründen abzulehnen:
Finden Sie hier Statistiken zu Wasserkraftwerke in Slowenien aus der Studie "Hydropower Projects on the Balkan Rivers - Update" vonUlrich Schwarz
Weitere Informationen:Diese Pressekonferenz ist Teil der internationalen Kampagne "Rettet das Blaue Herz Europas" Der Balkanhalbinsel droht eine wahre Staudammflut. Mehr als 2000 Wasserkraftwerke sind zwischen Slowenien und Albanien geplant. Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Balkanländern die internationale Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ ins Leben gerufen.
Rückfragen:
Hier einige Medienreaktionen:
http://svet24.si/clanek/novice/slovenija/56167d7155562/nevladniki-nasprotujejo-gradnji-he-mokrice
https://www.dnevnik.si/1042722071
http://www.delo.si/arhiv/rdeca-luc-za-jez-na-he-mokrice.html
http://4d.rtvslo.si/arhiv/prispevki-in-izjave-tv-porocila/174364144
http://posavje.info/novice/nevladniki-zelijo-ustaviti-projekt-he-mokrice.html