Die etwas andere Balkanroute

Gemeinsame Presseinformation von Riverwatch and EuroNatur

 

++ Balkan Rivers Tour gegen Staudammflut beendet ++ Kajakfahrer befuhren 23 Flüsse in 6 Ländern ++ Foto-Highlights der Tour zum Download ++

 

20. Mai 2016: Protestveranstaltung in Tirana, Albanien als Abschluss der Balkan Rivers Tour. Mehrere hundert Personen kamen im Zentrum der Stadt zusammen und forderten den Stopp der Kraftwerksplanungen an der Vjosa und stattdessen die Errichtung des Vjosa Nationalparks. © Andrew BurrWien/Radolfzell/Ljubljana, 31.5.2016. 23 Flüsse, sechs Länder, 390 Flusskilometer: Am Freitag, dem 14. Mai endete in der albanischen Hauptstadt Tirana eine einzigartige Aktion - die Balkan Rivers Tour. 35 Tage lang befuhren Kajakfahrer aus ganz Europa die schönsten und am stärksten bedrohten Flüsse des Balkans, um auf die drohende Staudammflut auf der Halbinsel aufmerksam zu machen. Insgesamt beteiligten sich über 500 Paddler aus 18 Nationen an der Aktion. Angeführt von Rok Rozman, slowenischer Olympionike und Initiator der Tour, legten sie dabei rund 400 Kilometer auf dem Wasserweg zurück. Weitere 1550 Personen nahmen an den Veranstaltungen der Tour teil.

FINDEN SIE ALLE FOTOS DER TOUR IN UNSERER GALERIE

Das große Finale der Tour fand an der „Königin des Balkans“ statt: der Vjosa in Albanien, dem letzten großen Wildfluss Europas außerhalb Russlands. Begleitet von hunderten Menschen hinterließ Rozman bei der Abschlussveranstaltung in Tirana sein Kajak vor Vjosa, Albanien: Paddler werden von zahlreichen Personen begrüßt, darunter Anrainer, Politiker, Musiker, Vertreter von Naturschutzorganisationen. © Jan Pirnatdem Amtssitz des albanischen Premierministers Edi Rama. Auf dem Boot hatten über 1.000 Personen unterschrieben, die damit  gegen die Staudammpläne an der Vjosa protestierten. Stattdessen fordern sie, dass die gesamte Vjosa zum Nationalpark erklärt wird. Das wäre der erste Wildfluss-Nationalpark Europas.

„Diese Tour war für mich und das Balkan Rivers Tour Team die intensivste, aber mit Sicherheit auch die beste Zeit unseres bisherigen Lebens! Es war inspirierend wie unglaublich stark wir dabei von der lokalen Bevölkerung, von Anglern, Naturschützern und selbst Politikern unterstützt wurden. Zusammen werden wir diese Flüsse retten“, so Rok Rozman bei seiner Rückkehr in Slowenien.

Die Tour folgte einer ganz besonderen Balkanroute: einer Route, die auf atemberaubenden Flusslandschaften von Slowenien über Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien bis nach Albanien führte. Insgesamt wurden dabei 23 Flüsse befahren, allesamt durch Kraftwerksprojekte bedroht. In der gesamten Region Die Valbona in Albanien. Obwohl dieser Fluss im Nationalpark liegt, sollen hier Wasserkraftwerke entstehen. Insgesamt sind am Balkan 113 Wasserkraftwerke in Nationalparks geplant. © Jan Pirnatzwischen Slowenien und Albanien existieren Pläne für 2.700 Wasserkraftwerke.

„Auf dem Balkan schlägt das blaue Herz Europas. Doch diesem Herz droht der Infarkt. Wir werden alles versuchen, diesen Wahnsinn zu stoppen. Die Aktion der Kajakfahrer war eine enorme Unterstützung für unsere Initiative“ so Ulrich Eichelmann, Koordinator der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ bei Riverwatch.

„Die Wildflüsse auf dem Balkan sind die Kronjuwelen in der europäischen Naturschatzkiste. Nirgendwo sonst in Europa gibt es eine vergleichbare Vielzahl und Vielfalt natürlicher und unzerstörter Flusslandschaften. Diese einzigartigen Naturschätze sollen nun klammheimlich kurzfristigen Profitinteressen geopfert werden. Das müssen wir unbedingt verhindern“, sagt Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung EuroNatur.

 

Hintergrundinformationen

  • Auf der Balkan Rivers Tour wurden folgende 23 Flüsse befahren: Sava Bohinjka, Sava Dolinka, Save, Soča, Koritnica und Učja (Slowenien), Zrmanja (Kroatien), Unac, Una, Sana, Neretva and Buna  (Bosnien-Herzegowina), Morača und Tara (Montenegro), Radika, Tresonechka Reka und Mala Reka (Mazedonien), Valbona, Osum, Langarica, Drino, Bence, and Vjosa (Albanien)
  • Die Kajakfahrer, die die Tour zumindest abschnittsweise begleiteten, kamen aus 18 Ländern: Slowenien, Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Kroatien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Niederlande, Albanien, Finnland, Norwegen, Großbritannien, Griechenland, Spanien, Argentinien und USA.
  • Videoclips zur Tour finden Sie HIER
  • Die Balkan Rivers Tour fand im Rahmen der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ statt, die von EuroNatur und Riverwatch ins Leben gerufen wurde, um die Balkanflüsse vor der drohenden Zerstörung durch den Ausbau der Wasserkraft zu schützen. Die Tour selbst war eine gemeinsame Initiative von EuroNatur, Riverwatch, WWF Adria und dem Leeway Collective und wurde von Patagonia, der Mava-Stiftung und der Manfred-Hermsen-Stiftung gefördert.

 

Rückfragen
Theresa Schiller (EuroNatur), theresa.schiller@euronatur.org,  +49 (0)7732-9272-12
Pressekontakt: Katharina Grund, katharina.grund@euronatur.org +49 (0) 7732-9272-10)
Rok Rozman (Leeway Collective), rok@leeway-collective.org,   +386 51 421 303
Ulrich Eichelmann (Riverwatch), ulrich.eichelmann@riverwatch.eu, +43 676 662 1512

 

 


 

Spenden Newsletter